Her erfährst du, was ein Kvevri ist, wie es zur Weinproduktion verwendet wird und was Kvevri-Weine besonders macht.
Ein Kvevri ist eine Tonamphore, die in den Boden eingegraben wird, um darin Wein zu produzieren. Da die Kvevris aus leicht porösem Ton sind, findet zwischen dem Inneren und dem Äusseren ein gewisser Austausch statt. Die Position unter der Erde sorgt auf natürliche Weise für gleichmässige Temperaturen.
Diese uralte georgische Produktionsmethode ist seit 2013 Teil des Immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO.
Nachdem das Kvevri ausgiebig gereinigt wurde, ist es bereit für die Weinproduktion. Die Maische (Saft, Schalen, Kerne, manchmal auch reife Stiele) werden direkt von der Pressung in die Amphore geleitet. Das Kvevri wird offen gelassen, weil für die Fermentation Sauerstoff benötigt wird. Es wird nur zu ca. 80 % gefüllt, damit die Maische während der intensiven Fermentation nicht überschäumt.
Während der Fermentation muss der Tresterhut (Maische, die durch das aufsteigende CO2 nach oben gedrückt wird) regelmässig nach unten gedrückt werden. Nach Abschluss der Fermentation wird das Kvevri entweder mit gleichem Wein aus einem anderen Kvevri aufgefüllt oder der Inhalt wird in ein kleineres Kvevri gepumpt. Wichtig ist, dass das Kvevri nun zu 100 % gefüllt ist und mit einem Deckel verschlossen werden kann.
Mehr zur Weinherstellung im Kvevri findest du in unserem Blogartikel.
Anders als bei einem Wein aus dem Eichenfass gibt das Kvevri keinen Geschmack an den Wein ab. Die Innenseite des Kvevris wird in der Regel mit geschmolzenem Bienenwachs behandelt, der sich in den zahlreichen Poren festsauft. Da die Oberfläche der Amphore aber dennoch leicht porös ist, weisen Kvevri-Weine oft leichte oxidative Noten auf.
Der typische Geschmack von Kvevri-Weinen ist aber der Produktionsmethode geschuldet: In Georgien, und ganz speziell in der Region Kakheti, wird nicht nur der Traubensaft, sondern die ganze Maische vergoren. Dies verleiht den Weinen ihren typischen vollmundigen Geschmack und die Tannine.